Auch mit diversen unerwarteten Stolpersteinen hatten wir eine gute Zeit in Kuba.
Wir wussten eigentlich, was wir sehen wollten. Gebucht hatten wir nicht viel, ein Flug, ein Mietauto und das erste Casa particular. Spanisch konnten wir kaum und trotzdem dachten wir, das wird schon irgendwie gehen. Die Sprache war das kleinste Problem, stellte sich in den drei Wochen Kuba raus. Es fing bereits am Flughafen an, als wir fragten, wo das Car Rental Unternehmen sei und wir als Antwort nur hörten: „Noch nie gehört“, „Das gibt es nicht auf Kuba“. Wussten wir, das wird spassig.
In diesem Blog Beitrag erfährst du, wie du in Kuba bezahlen kannst, wie du nicht ein Auto mieten solltest, ein wenig über die Taxi Colectivos und Taxis in Kuba, die Casa particulares und wieso ich danach meine Reiseversicherung gekündigt habe.
Inhaltsverzeichnis
Auto mieten auf Cuba
Wie gesagt, wir kamen am Flughafen an und hatten oder wir dachten, wir hätten ein Auto gemietet. So gingen wir als Erstes zu der Autovermietung. Man muss sich das dort so vorstellen, das sind drei Holztische mit vielen Leuten drum rum. Auf jedem Tisch steht ein Notebook älteres Semester. Die Auto Buchungen werden in Excel 2000 ge-managed. Und dann fragst du mal und dann wird gesucht in Excel über den Tisch und so weiter. Schlussendlich für uns die Antwort. Nein, wir haben dich nicht auf der Liste.
Gut, ich hatte aber noch die Webseite und sogar eine Referenznummer. Dort angerufen, der Anrufbeantworter, Online Support Chat … „alle besetzt“… klar, E-Mail nie eine Antwort erhalten. Wir gingen dann erstmal zu unserem Casa. Ein Plan B musste her 🙂
Wie kannst du nun ein Auto mieten?
Auf Risiko gehen und vor Ort eins mieten? Ganz schwer, uns wurde dies abgeraten von einigen Touristen und auch von der Dame im Casa und es erst gar nicht zu versuchen. Es hat einfach zu wenig Autos auf der Insel oder es ist relativ kompliziert eines zu bekommen. Die Autovermietungen am Flughafen konnten uns auch keine Alternative anbieten.
Auf Meta-Suchmaschinen ein günstiges Auto suchen und mieten? Da rate ich definitiv von ab. Weil genau so haben wir unser Auto „gemietet“. Nur war die Seite leider eine Briefkastenfirma oder was weiss ich. Wenn dann würde ich vorgängig das Feedback prüfen auf Seiten wie TripAdvisor z.B. hier „Cuba Car„.
Direkt bei lokalen Autovermietungen? Ja, und nach der Buchung dies eventuell auch nochmals schriftlich bestätigen lassen. Mal schauen, ob eine Antwort kommt 🙂 Auf jeden Fall gibt es die Firma REX, an diese kann ich mich noch gut erinnern 🙂
REX: http://www.rexcarrental.com
Havanaautos: http://www.havanautos.com
Cubacar: http://www.cubacar.info
Geld in Kuba
Kuba hat zwei Währungen die Cuban pesos (CUP) und die Convertible pesos (CUC). Die Touristen bezahlen mit der CUP und die Bewohner benutzen meist die CUC. Es wird eigentlich alles Bar bezahlt oder anders gesagt, ich würde nicht damit rechnen, dass du irgendwo mit Karte bezahlen kannst.
Wie kommst du nun an Bares?
Als erste Anlaufstelle eignet sich da definitiv der Flughafen. Aber aufgepasst, du bist nicht der einzige der das will. Somit empfehle ich dir, sobald du am Flughafen angekommen bist und dein Gepäck hast geh zu einer Wechselstube. Bei uns hatten die zwei im ersten Stock nicht offen und wir haben bei der draussen beim Taxi Stand angestanden… ungefähr nach einer Stunde hatten wir unsere CUP.
Weitere Möglichkeiten:
Das Travel Checks Logo habe ich an vielen Orten gesehen, aber dazu kann ich keine Aussage machen wie „praktisch“ die sind.
Mastercard vs. Visa
Wir hatten uns ja vorgängig informiert und so vom Gefühl her dachten wir je weniger US drinsteckt, desto besser 🙂 So habe ich im Vorfeld bei meiner Bank eine Kreditkarte beantragt und natürlich gefragt wie es mit Kuba aussieht. Ja das sei kein Problem, hiess es!
Ich hatte von der Bank Raiffeisen Schweiz eine Kreditkarte von MasterCard, die von der Viseca ausgestellt war.
In der Realität auf Kuba war es dann doch nicht ganz so einfach. Uns ging das Geld aus und wir waren in Viñales. Es hat dort zwei Banken und ca. 4 Bankautomaten. Den Bankautomaten kannst du nur benutzen mit einer VISA, die MasterCard wird nicht akzeptiert. Wenn du nun eine MasterCard (oder eine VISA hast, die nicht will) musst du in die Bank.
Wir haben etwa zwei Tage verloren, es gibt einiges zu beachten, wenn du in eine Bank willst. Sei früh dort, bei uns standen schon 30 Personen vor den Öffnungszeiten an. Frage ob es die richtige Bank ist. Wir standen zuerst bei einer Bank an, die nur für Einwohner war …. bin mir nicht sicher, ob wir das richtig verstanden haben aber die war nur für „Renten“ Bezüge da. Wir waren zumindest die einzigen jungen Personen 🙂
Wenn du früh da bist, bei der richtigen Bank bist, schau das du auch alles dabei hast. Kreditkarte, Pass, Ausreise-zettel und aktueller Wohnort (Adresse). Das wirst du definitiv benötigen, sonst geht das Spiel von vorne los. Geschlossen wird die Bank teilweise auch nach Lust und Laune.
Als wir dies endlich geschafft haben, haben wir auch genug Geld bezogen. Das gute an Kuba ist, die Menschen dort sind nicht nur extrem freundlich, ich habe mich auch immer sehr sicher gefühlt. Und hatte nach diesem Erlebnis auch immer „viel“ Bargeld bei mir.
Taxis und Taxi Colectivos
Da wir kein Auto hatten, wurde uns gesagt von Einheimischen und Touristen wir sollen nicht die Zeit mit Auto suchen vergeuden und einfach auf die Taxis umsteigen. Wir haben zwar nicht alles gesehen was wir uns vorgenommen hatten, aber kamen schlussendlich günstiger Weg als mit dem Mietauto. Und die fahren dich auch 3, 4, 5 Stunden auf der Insel rum, dies ist kein Problem. Das Ganze ist recht gut organisiert, wir kamen zumindest immer an und das auch recht zackig.
Wie ein Taxi organisieren?
Wir haben nur in den Casa particulares geschlafen und haben ihnen immer gesagt was wir gerne machen möchten. Die hatten dann einige Adressen von anderen Casas und haben auch immer das Taxi dorthin organisiert. Wir konnten nur noch wählen, ob privates Taxi oder Colectivo (Da werden einfach überall Leute aufgesammelt bis der Beifahrer auf dem Dach sitzt oder auf der Seite am Auto hängt, da kein Platz mehr ist).
Preis
Ich habe leider die Preise vergessen die wir bezahlt haben. Auch wenn ich denke wir haben nicht viel bezahlt, sind wir sicherlich über den Tisch gezogen worden 🙂 Das ist auch einer der wenigen Momente, wo es praktisch gewesen wäre die Sprache zu verstehen. Du weisst ja wie das geht, beim Verhandeln können Sie dich plötzlich nicht mehr verstehen.
Casa particulares
Bis auf ein Casa, hatten wir eigentlich nur gute. Und ich würde es das nächste Mal auch so machen. Wie schon erwähnt ist das kubanische Volk sehr freundlich und hilfsbereit. Auch im schlechten Casa war eine sehr liebevolle ältere Dame, die uns unterstützt hat. Das Casa hatte einfach kein Fenster, war heruntergekommen und eine Klimaanlage, die direkt auf das Bett geblasen hat. Ohne war es heiss wie Sau, da auch im selben Raum noch ein Kühlschrank stand der heizte.
Die Casas haben diverse Vorteile:
Essen, definitiv das Essen. Wir haben nirgends so gut gegessene wie in den Casas. Hilfsbereite Menschen die dir helfen ein Casa zu organisieren an deinem nächsten Ziel. Sie telefonieren, schauen ob es frei ist, organisieren das Taxi und ab und zu haben sie sogar noch angerufen ob wir sicher und gut ankamen. Die Casa Bewohner wissen was das beste an ihrem Ort ist, können dir viele Tipps geben und mögliche Ausflugsziele zeigen. Es war eigentlich nirgends dreckig oder so das du am liebsten gleich wieder kehrt gemacht hättest.
Hier meine persönlichen Casa Empfehlungen:
Havanna: Arco de Belén, Sres. Leonardo y Maria
Viñales: Casa Olga Lidia y Maqueira
Santa Clara: Hostal Los Balcones
Trinidad: Casa Sra. Caridad López Vera
Mehr von Kuba?
Hier ist meine Google Maps Karte mit den Sehenswürdigkeiten.
Mir persönlich hat Trinidad am besten gefallen:
Schlusswort
Das wäre das erste Mal gewesen, wo ich meine allgemeine Reiseversicherung benötigt hätte. Aber genau dieser Fall war natürlich nicht gedeckt von der Reiseversicherung. Habe dann auch nachgefragt was ich für eine Mehrleistung auf der zusätzlichen Reiseversicherung habe im Gegensatz zu einer Kreditkarte mit Reiseversicherung. Er konnte es mir nicht sagen, so habe ich meine Reiseversicherung gekündigt. Hatte zum Glück noch einen Rechtsschutz, über diesen kam ich dann im Nachhinein wieder zu unseren vorgängig bezahlten Auto-Mietkosten von ~800$. Puh. Schweingehabt.
Für das nächste Mal Kuba nehme ich mir vor ein wenig Spanisch zu lernen und definitiv immer das Gegenteil zu erwarten 🙂